Was genau ist ISOFIX?
Sie haben schon von ISOFIX gehört, wissen aber nicht genau, worum es sich dabei dreht? Nun, mit dem Hund von Obelix hat es jedenfalls nichts zu tun. ISOFIX ist viel mehr, eine weltweit normierte Steckverbindung zwischen entsprechend ausgestatteten Fahrzeugsitzplätzen und Kindersitzen.
ISOFIX-Sitze werden nur über zwei Metallhaken mit dem Fahrzeug verbunden. Der Fahrzeuggurt wird dabei zur Sicherung nicht verwendet. Zusätzlich wird je nach Modell in der Regel noch ein Stützbein oder ein weiter oben liegender Befestigungsgurt (Top-Tether) benötigt.
ISOFIX – wie geht das?
Grundvoraussetzung für ein funktionierendes ISOFIX-System: Sowohl Kindersitz als auch Fahrzeug müssen über die passenden Verbindungselemente verfügen – siehe jeweilige Bedienungsanleitung. Suche nach der Sicherheit: Die ISOFIX-Halterungen am Auto sind zumeist ein wenig im Spalt zwischen Sitzlehne und -bank versteckt.
Achtung!
Manche Fahrzeuge sind in ihrer Bauart zwar prinzipiell auf ISOFIX vorbereitet – für die Montage der ISOFIX-Bügel muss man allerdings extra bezahlen. In manchen Fahrzeugen gibt es auf Wunsch ISOFIX auch auf dem Beifahrersitz.
Seit 2008 müssen alle neu entwickelten Fahrzeuge in Europa auf zwei Fahrzeugsitzplätzen mit ISOFIX ausgestattet sein. Zumeist sind das die beiden äußeren Sitzplätze der zweiten Sitzreihe.
ISOFIX ist ein weltweit einheitliches System. Vorteilhaft z.B. für Eltern die ihre Babyschale auf einer Flugreise mitnehmen und in einem geliehenen Auto verwenden wollen.
ISOFIX – was bringt es?
- Durch den Wegfall der Befestigung mit dem Gurt werden nahezu alle Montagefehler ausgeschlossen: Einfacher und rascher Aus- und Einbau des Kindersitzes.
- Typische Anwenderfehler wie falsche oder zu lose Gurtführung oder falscher Sitzeinbau sind durch ISOFIX weitgehend unmöglich gemacht.
- Durch die starre Verbindung mit der Fahrzeugkarosserie nimmt der Kindersitz und damit auch das Kind deutlich früher an der Fahrzeugverzögerung teil. Die „Bremsphase“ wird verlängert – geringere Spitzenbelastungen sind die Folge.
Warnung!
Nicht jeder ISOFIX-taugliche Kindersitz ist in jedem Auto zulässig. Siehe also Fahrzeugliste des Kindersitzes – sie informiert über die jeweilige Kompatibilität. Fahrzeuglisten sind tagesaktuell auch auf den Websites des jeweiligen Kindersitz-Herstellers zu finden und müssen ISOFIX-tauglichen Kindersitzen in gedruckter Form beigepackt sein.
Echte und unechte Kindersitzlösungen mit ISOFIX
Um ein „echtes“ ISOFIX-System handelt es sich NUR dort, wo zur Sicherung des Kindes im Fahrzeug KEIN Fahrzeuggurt verwendet wird.
Alle Lösungen, die die ISOFIX-Ankerpunkte belegen, aber auch zusätzlich noch den Fahrzeuggurt verwenden MÜSSEN, sind keine echten ISOFIX-Lösungen im Sinne der Norm.
Ist ISOFIX das einzig Wahre?
Wer die Wahl hat, sollte sich für ISOFIX entscheiden. ISOFIX minimiert vor allem die Möglichkeiten der Fehlbedienung durch die Anwender. Wer also sein Kind nicht nur vorschriftsmäßig ein bisschen, sondern richtig gut sichert, kann allerdings auch ohne ISOFIX sehr gute und durchaus gleichwertige Schutzwirkung z.B. in Kombination von Fahrzeuggurt und einem Fangtisch erreichen.
Gibt es auch Nachteile im Zusammenhang mit ISOFIX?
Ja, wie bei jedem System gibt es auch Nachteile, die im Einzelfall mitgedacht werden müssen:
- ISOFIX ist in der Regel nicht auf allen Sitzplätzen für zu befördernde Kinder verfügbar.
- Nicht alle Isofix-Kindersitze dürfen auch in allen Fahrzeugen verwendet werden.
- ISOFIX-Sitzplätze liegen zumeist näher zur Fahrzeugmitte, die Montage eines dritten Kindersitzes oder die Mitfahrt eines Erwachsenen auf dem mittleren Sitzplatz der zweiten Sitzreihe wird damit vielfach nicht möglich.
- Bei kompakten Fahrzeugen verdecken die ISOFIX-Ankerpunkte auch die Gurtkontaktpunkte, sodass die Verwendung von ISOFIX in Kombination mit dem Fahrzeuggurt nicht möglich ist.
- Einige Fahrzeughersteller setzen ISOFIX immer noch zur Kundenbindung ein und geben für ihre Fahrzeuge keine allgemeine Freigabe oder lassen sich die Montage von ISOFIX-Ankerpunkten im Auto extra bezahlen.